Die Entstehung vieler fränkischer Ortsnamen mit „-dorf“ stammen wohl grundsätzlich aus dem 5. bis 8. Jahrhundert und findet ihren eigentlichen Ursprung in einem Zusammenhang mit fränkischen Personennamen.

Der Name „Vogtendorf“ muss von seiner ursprünglichen Schreibweise her gedeutet werden:
Vokendorf, Vokkendorff, Fockendorf und bedeutet nach Ziegelhöfer-Hey: Die Ortsnamen des ehemaligen Hochstifts (1911):
Zum Dorf des Voko, Vocko, Focko, Fucco(= Fulko, Volko)-F.N.1,536

Die gleiche Bedeutung erfährt der Name nach dem Altdeutschen Namensbuch 1. Band, 1900 von Förstemann.

Wenn auch Vogtendorf bis zum Jahre 1323 nicht genannt ist, so hat es vermutlich doch schon etwa vor dieser Zeit bestanden. Dies zeigt der Name, der aus dem Personennamen „Vocco“ und der Endung „-dorf“ zusammengesetzt ist und in die Reihe jener Ortschaften gehört, die sich von Wolfersdorf über Knellendorf, dann weiter nach Tauschendorf, Wötzelsdorf, Seibelsdorf, Rugendorf fortsetzt.

In diesem Zusammenhang ist interessant:
Im Jahre 1058/59 wird bei der Synode in Bamberg ein Zeuge genannt namens „Vocho“. Er war bei den Richtern aufgeführt. (Losshorn I/383). Er wird wohl mit Vogtendorf nicht direkt etwas zu tun gehabt haben, aber damit ist doch bewiesen, dass es den Namen in unserer Gegend unter den Adeligen gab.

Bei seiner ersten schriftlichen Nennung heißt es „Vokendorf“ (1323), im Terminienbuch von 1525 schreibt man „Vockendorf“, heut noch heißt das Dorf in der Mundart „Vockedof“ oder „Vockadof“.


Quelle: Die Chronik von Vogtendorf im Landkreis Kronach von Willi Schreiber 1969

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