Johann Kaspar Zeuß (* 22. Juli 1806 in Vogtendorf; † 10. November 1856 ebenda), deutscher Philologe, war polyhistorisch bewandert und gilt als Begründer der Keltologie.


      


Zeuß wurde in Vogtendorf (heute ein Ortsteil von Kronach) geboren, ging dann in Bamberg zur Schule und studierte in München. Dort unterrichtete er zunächst am Gymnasium, ging dann nach Speyer und nahm schließlich 1847 eine Professur in München an. Ab 1842 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Aus Gesundheitsgründen zog er sich 1848 von der Lehrtätigkeit zurück und arbeitete in Bamberg als Lehrer des Lyzeums, blieb aber der Münchner Akademie als auswärtiges Mitglied verbunden.

Zeuß starb nach längerer Krankheit in Vogtendorf bei Kronach. Nach ihm sind in Kronach u. a. eine Straße, ein Brunnen und das Kaspar-Zeuß-Gymnasium benannt. Auch in Bamberg und Speyer wurden eine Straße nach ihm genannt.

Das Geburtshaus wurde von Schultheiß Johann Heinrich Zeuß 1753 erbaut.  Aus Dankbarkeit vor der Errettung beim Siebenjährigen Krieg (1756-1763), wo manch anderer Ort gebrandschatzt wurde, ist vermutlich das Gebäude mit Türmlein, Glocke und Uhr versehen worden.

1938 wurde das Geburtshaus von Zeuß abgerissen und vom damaligen Besitzer Stephan Schubert an der alten Stelle ein Neubau errichtet.

Johann-Kaspar-Zeuß-Jahr 2006

Im Jahr 2006 wurde zu seinem 200. Geburtstag und seinem 150. Todestag in Irland eine Sonderbriefmarke herausgebracht. Die Stadt Kronach veranstaltete im Juni 2006 in Kooperation mit der Universität Bamberg ein internationales Symposium.

Werke 

* Die Deutschen und die Nachbarstämme, München 1837 (Google Books)
* Die Herkunft der Baiern von den Markomannen gegen die bisherigen Muthmassungen bewiesen, München 1839
* Traditiones possessionesque Wizenburgenses, Speyer 1842
* Die freie Reichsstadt Speier vor ihrer Zerstörung nach urkundlichen Quellen örtlich geschildert, Speyer 1843
*Grammatica Celtica e monumentis vetustis tam Hibernicae linguae quam Britannicae dialecti cambricae cornicae armoricae nec non e gallicae priscae reliquiis construxit J. C. Zeuss, Lipsiae (Leipzig) 1853

Literatur

* Edward Schröder: Zeuß, Kaspar. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 132–136.
* Hans Hablitzel: Johann Kaspar Zeuß. Akademie aktuell – Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 04/2006, S. 24–28, ISSN 1436-753X
* Hans Hablitzel und David Stifter (Hsgg.), Johann Kaspar Zeuß im kultur- und sprachwissenschaftlichen Kontext (19. bis 21. Jahrhundert), Kronach 21.7.–23.7.2006 [= Keltische Forschungen 2], Wien: Praesens Verlag 2007

"Der größte Sohn des Frankenwaldes" (Sein Leben, seine Bedeutung als Historiker und Sprachforscher) von Willi Schreiber

" Zeuß - Ein Leben für die Wissenschaft"  (DVD-Empfehlung)


Weitere Quellentexte:                                                                                    

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